Ein Freund von mir

Der Road-Movie „Ein Freund von mir“ ist die zweite Regiearbeit von Sebastian Schipper. Inzwischen hat er auch den preisgekrönten Film Victoria abgeliefert, der deutlich düsterer ist, da es um einen Banküberfall geht und es einige Leichen gibt. Dagegen ist der Film „Ein Freund von mir“ noch recht heiter.

Ein Freund von mir
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Daniel Brühl, Jürgen Vogel, Sabine Timoteo (Schauspieler)
  • Sebastian Schipper (Regisseur) - Sebastian Schipper (Autor) - Maria Köpf (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Kurioserweise unternahmen die Hauptdarsteller Daniel Brühl und Jürgen Vogel zum Kinostart des Films einen Weltrekordversuch, um ins Guinness-Buch der Rekorde zu gelangen. Sie wollten an einem Tag zu möglichst vielen Filmpremieren in verschiedenen Städten kommen, ähnlich wie Will Smith. So waren sie denn in Berlin, Hamburg, München, Köln und Düsseldorf auf insgesamt sechs Premieren, dank Privatflugzeug und Auto. Versuch geglückt. Im Film fahren ein Versicherungskaufmann und ein Querulant nachts durch die Republik und überführen Mietwagen.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Ein Freund von mir“

Dieser unterhaltsame, aber sich seltsam nicht in der Erinnerung festsetzender Buddy-Film „Ein Freund von mir„, wurde mit den beiden Stars des deutschen Kinos, Daniel Brühl und Jürgen Vogel, in Düsseldorf gedreht. Die weibliche Hauptrolle spielt die Schweizerin Sabine Timoteo, Jahrgang 1975. Regie führte Sebastian Schipper, der im Jahr 1999 mit Absolute Giganten sein Erstlingswerk ablieferte. Es sollte sieben Jahre dauern, bis der zweite Film abgedreht wurde. Es geht hauptsächlich um Autos, also ein typischer Road-Movie.

Die Ästhetik des Films ist eher düster, melancholisch und uneinprägsam. Zwei völlig gegensätzliche Protagonisten prallen aufeinander und das Thema Freundschaft von unterschiedlichen Charakteren steht im Mittelpunkt. Sebastian Schipper, Jahrgang 1968, hatte zunächst selbst als Schauspieler gearbeitet, bevor er sich der Regie widmete. Er war an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Sein neuester Film heißt Road (2019).

Handlung vom Film „Ein Freund von mir“

Ein Freund von mir“ ist ein typischer Road-Movie und ist für das deutsche Publikum ein gefundenes Fressen, denn das Auto ist der Deutschen liebstes Spielzeug. Frauen langweilt das manchmal eher. Nichtsdestotrotz ist der Plot im Grunde genommen gar nicht so schlecht. Ein recht ambitionierter Mitt-oder Endzwanziger namens Karl, gespielt von Daniel Brühl, arbeitet auf der Führungsebene bei einer Versicherung. Daniel Brühl, Jahrgang 1978, ein Sohn, spielt quasi sich selbst.

Er ist ein so genannter Yuppie, bei dem sich alles um Geld und Karriere dreht. Deshalb hat er auch eine schöne, teure Wohnung in bester Lage, jedoch ist sie kaum eingerichtet. Er ist im Prinzip eher wortkarg und ruhig, mit den Mädels läuft es nicht so richtig. Sein Gegenpart in „Ein Freund von mir“ ist Hans, gespielt von Jürgen Vogel, sechsfacher Vater im echten Leben und inzwischen stolzer Opa. Dieser hatte übrigens in dem Jahr bereits in Emmas Glück mitgewirkt.

Das Abenteuer von Karl und Hans

Karl ist überdurchschnittlich begabt und klettert deshalb schnell auf der Karriereleiter nach oben. Sein Chef verdonnert ihn nun, in einer Mietwagenfirma anzuheuern, um die Versicherungsfälle später besser zu bewerten können. Dabei lernt er Hans kennen. Er verrät diesen, dass man besser an Jobs gelangt, wenn man tiefe Religiosität vortäuscht. Später fahren beide nackt im Porsche durch die Nacht. Hans ist ein liebenswerter Sprücheklopfer und Hallodri. Er will einfach nur Spaß im Leben haben und ist sehr locker.

Er sieht alles nicht so eng und will alles genießen. Geld und Karriere sind nicht so wichtig. Seine Freundin ist Stelle (Sabine Timoteo), in die sich später auch Karl verliebt. Der Soundtrack umrahmt den Film mit Akustik-Musik. Es ist eher ein Jungs-Film mit Bezug zu einem künstlichen Auto-Fetischismus und der sich Selbstfindung in einem bestimmten Alter. Die Bilder des Films wirken oft kühl, nüchtern und steril, hauptsächlich aus der Erzählperspektive von Karl. Die Handlung lebt vom Gegensatz zwischen dem schüchternen Versicherungskaufmann Karl und dem extrovertierten Lebemann Hans. Freundschaft zwischen Männern ist generell ein großes Thema in Schippers Filmen.

Filmkritik von „Ein Freund von mir“

Der Film „Ein Freund von mir“ plätschert vor sich hin. Die vielen Einstellungen im Auto und am Steuer sind teils nur mäßig interessant. Der Konflikt der Figuren und die gesamte Handlung sind im Übrigen nicht zu spannend. Es gibt Mängel in der Gesamtinszenierung, der Schluss ist nicht weiter von Belang. Der Geschwindigkeitsrausch im Film wirkt surreal, überspitzt und überträgt sich nicht auf den Zuschauer.

Die Leistung der beiden Stars wirkt überzeugend und in der Konstellation aufregend. Wenn Karl Stelle auf Spanisch seine Liebe erklärt wirkt das neben dem ständigen Sausen auf der Autobahn anrührend. Ein Freund von mir ist weder hochspannend, noch eine ans Herzen gehende Liebesgeschichte, sondern nur ein einfach gestrickter, allerdings ambivalenter Roadmovie. Es ist jedoch eine Freude, den Schauspielern bei Mimik und Gestik zu beobachten.

Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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